Herbert M. Hurka epub Phantasmen der Gewalt: Die mediale Konstitution des Opfers

Reale Gewalt wird ausgeblendet durch die Phantasmen der Gewalt, die Urteilskraft und Bewusstsein manipulieren. Mit der endlosen Reproduktion dieser Phantasmen gelingt es der Gesellschaft, ihre Sucht nach Opfern zu stillen. Als populrstes Medium verbreitet der kommerzielle Film das seit Urzeiten als Mythos konstant gebliebene Muster der Verfolgung und Ausstoung von Opfern. In sieben Essays beschftigt sich der Autor mit der imaginren Gewalt, wie sie auf den medialen Reprsentationsflchen erscheint. Ausgehend vom Paradigma des Kriminalromans werden diachrone und synchrone Linien zu so unterschiedlichen Arten der Auseinandersetzung mit Gewalt wie den mittelalterlichen Ritualmordbeschuldigungen gegen die Juden oder dem Simpson-Prozess gezogen. Kafkas Prozess wird als Gegenentwurf gelesen. Die Kunst(-stcke) der sterreichischen Aktionsknstler Hermann Nitsch und Wolfgang Flatz interpretiert der Autor ber das Dispositiv des Opfers. Gewalt als ansteckendes Virus oder als Feuer sind weitere Intensitten, die die reale Gewalt berblenden. Mit diesen Thesen stellt sich der Autor in Widerspruch zu McLuhan: Das Medium ist nicht nur message.